In den letzten 35 Jahren hat sich der Londoner Künstler Zeus von der urbanen Kultur inspirieren lassen, um dynamische, experimentelle Kompositionen zu schaffen, die die Graffiti-Kunst neu definiert haben. Seine neuesten Arbeiten stellen eine innovative Verschmelzung von Graffiti-Techniken und Typografie, bildender Kunst und Skulptur dar und spiegeln sowohl seinen Hintergrund auf der Straße als auch seine formelle Ausbildung am Chelsea College of Art wider. Als Dean Zeus Colman geboren, wurde sein zweiter Vorname natürlich zu seinem Erkennungszeichen. Es war in den 80er Jahren in ganz London zu sehen, und Zeus erwarb sich noch als Teenager den Ruf, ein produktiver Schriftsteller zu sein. Seine Arbeit erregte die Aufmerksamkeit vieler einflussreicher Gesichter des Hip-Hop zu dieser Zeit, Persönlichkeiten wie Tim Westwood, der ihn 1984 beauftragte, Designs für einen der ersten Hip-Hop-Clubs, Spatz, zu entwerfen.

Durch Westwood hatte Zeus auch die Gelegenheit, mit Leuten wie Paul Oakenfold zusammenzuarbeiten und Hintergründe und Poster für Künstler zu erstellen, die bei seinem Label Def Jam unterschrieben sind, darunter Dougie Fresh und Whiz Kid. Als die House-Musik aufkam, erhielt Zeus auch Aufträge von den Warehouse-Clubs, die in der Hauptstadt entstanden, wie West World an der Brixton Academy. All diese Kontakte dienten als wirksamer Katalysator für seine Karriere und ermutigten ihn, über die Grenzen von Sprühfarbe und Wänden hinauszudenken. Zeus hat mit zahlreichen Gemeindezentren in ganz London zusammengearbeitet, jungen Straftätern Graffiti-Techniken beigebracht und dazu beigetragen, die Kunstform als effektives, positives Ventil für die Energien und Kreativität von Teenagern zu etablieren. Im Rahmen einer Initiative des Princes Trust wurde er sogar eingeladen, Prinz Charles das Sprühen von Farbe beizubringen.

Zeus kehrte ans College zurück und sicherte sich einen Platz am Chelsea College of Art, um einen Abschluss in Bildender Kunst mit Hauptfach Bildhauerei zu machen. Dies brachte seine Kunst in dreidimensionale Form und schuf Graffiti-Skulpturen aus leichten Holzplatten. Im Laufe des nächsten Jahrzehnts verstärkte sich das Interesse an Zeus. Er wurde vom Magazin The Face als 3D-Graffiti-Pionier beschrieben und seine Arbeiten wurden an verschiedenen Orten in ganz Großbritannien gezeigt, darunter im Victoria & Albert Museum als Teil seiner StreetStyle-Ausstellung.